Die Erfindung des muslimischen Anderen sichert Privilegien. Dieses Buch lädt dazu ein, nach gerechteren Verhältnissen zu fragen.

Die Erfindung des muslimischen Anderen

20 Fragen und Antworten, die nichts über Muslimischsein verraten
herausgegeben vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften, mit Illustrationen von Morteza Rakhtala

Artikelnummer/ISBN: 23361

12,80 

Kategorien: ,

Nicht wenige, die an ›muslimische‹ Menschen und ›deren‹ Lebenswelten denken, sehen diese Bilder vor ihrem inneren Auge: Köftespieße, Gebetsteppiche, Baklava und Schwarztee, Gemüsehandel und Barbiershops mit arabischen Schriftzeichen, kopftuchtragende, auf dem Boden speisende Frauen in Hinterzimmern, verrauchte Cafés voller Männergruppen mit schwarzen Bärten und lauten Stimmen, die sich lediglich mit den Worten wallah, inşallah und yani zu unterhalten scheinen …

In unserer Gesellschaft herrscht offensichtlich der Drang, über den ›Islam‹ und die ›Muslim*innen‹ zu sprechen. Es sind in erster Linie rassistische (Islam-)Bilder, Vorstellungen und Denkweisen, die sich fest in das kulturelle Gedächtnis der Dominanzgesellschaft eingebrannt haben: archaische Kultur, rückständige Religion, übergriffige, gewaltaffine Männer und unterworfene Frauen.

Der vorliegende Essayband erklärt nicht, wie ›Muslim*innen wirklich sind‹, sondern wirft den Blick zurück auf jene, die diese Bilder produzieren und weitertragen. Mal ernst, mal augenzwinkernd, mal (selbst)ironisch demaskieren die Beiträge den antimuslimischen Rassismus und entlarven die Konstruktion des bedrohlichen Anderen als identitätsstiftend und herrschaftsstabilisierend.

»Wissenschaftlich fundiert, unterhaltsam erzählt.« dis:orient, 11. Juli 2021

»Das Buch als Ganzes ist ein wichtiger und recht leicht zugänglicher Beitrag zum Thema des antimuslimischen Rassismus in Deutschland.« – graswurzelrevolution 467, März 2022

Informationen zu der Autor*in

Anna Sabel ist politische Bildnerin. Sie ist Regisseurin von Spendier mir einen Çay und ich erzähl dir alles (www.spendier-mir-einen-cay.de), Kuratorin der Ausstellung Re:Orient, Herausgeberin des Sammelbands Die Erfindung des muslimischen Anderen (Unrast 2021). Sie leitet die Projekte (Un)Sichtbarkeiten in der Migrationsgesellschaft und Kompetenznetzwerk Islam- und Muslimfeindlichkeit beim Verband binationaler Familien und Partnerschaften in Leipzig.

Informationen zu der Autor*in

Özcan Karadeniz ist Geschäftsführer des Verband binationaler Familien und Partnerschaften Leipzig. Er ist Politikwissenschaftler und langjähriger Trainer und Referent im Bereich rassismuskritischer und politischer Bildungsarbeit im Kontext von Migration, Diversity und Empowerment. Zudem ist er Mitglied im Unabhängigen Expertenkreis Muslimfeindlichkeit des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, Produzent und Redakteur von Spendier mir einen Çay und ich erzähl dir alles (www.spendier-mir-einen-cay.de) und Kurator der Sonderausstellung Re:Orient. Die Erfindung des muslimischen Anderen.